20 Jahre Torfkurier, der Film






Küssendampfer

Wo fahn wa denn hin?

Text: Götz Paschen

Küss misch am Po, isch lieb das so! Küss misch nisch im Gesich. Das Mark isch nisch. Sei mein Küssendampfer. Ich bin der sauer Ampfer. Küss misch weisch und küss misch wund. Lutsch an mir ne halbe Stund. Kau Ampfer und spuk ihn auf die Stelle. Dann heilt es sischa auf die Schnelle. Isch sage disch, vergiss mein nisch. Es lebe die Botanik. Viel Reim und Blumenvögelstrauß. Sonst geht dem Freud die Puste aus. Küss misch immer und immer schlimmer. Mach misch froh, isch lieb das so. Geh mir nisch von meiner Seite, wenn voran isch stetig schreite. Und wenn isch scheiteräterätätä, dann blas mir die Trompeterätätä. Das rischt misch wieder auf und macht misch besser drauf. Un frak nisch nach den Viren, küss misch auf allen Vieren. Liebe rettet immerschon jedermann vor Inkfiktion. Lass bleiben die Gedanken, geh über alle Schranken. Reis misch um und mach misch platt, dann findet hier was Schönes statt. Im Schweiße deines Angesicht versprühe deiner Küsse Gischt.

Zwetsche Ströph
Küss mich auf das Knie, das hatte isch noch nie! Vergiss auch nischt die Axel, dass isch zum Klimax karxel. Das is der Sinn vom zweiten Ströphchen. Grill mich gar wie auf nem Stöfchen. Mach misch fix mal rund. Sonst dauert’s gar ne Stund. Wer will so lang sich plackern und an der Liebe rackern? Wir sin nu och nisch zwanzisch Jahr, wo Dampf noch zur Genüge war. Wir wissen zwar wie’s geht, und ist’s auch nie zu spät. Komm entlisch mal zur Sache, damit isch weitermache! Isch sak das nisch zum Spaß. Den Spaß, denn will ich kriegen. Sonst tät das Rufezeichen, nicht stehen, es tät liegen. Isch soll den Mund mal halten, willst mir den Schädel spalten. Mit einem Schwall Hormonen. Das soll sich mir wohl lohnen. Mir ist das hier zu müde, isch glaub du piss wohl prüde. Reiß misch jetzt aus dem Schlaf, küss mich mäh und mach mich Schaf.

Dritsche Ströph
Nu komm wa zu de dritsche Ströph, wo’s munter wird, sonst würd’s ja dööf. Ich tanz nu nackisch Hulahula. Da reimt sich ja nur, dass isch strulla. Das lass wa ma, sonst flücht die Trulla. Mit Bastrock tanz isch auf den Tischen, kipp alles um. Du musst mal wischen. Komm her mit diesem nassen Feudel und schrupp misch damit. Nicht am Beutel! Vermisch das Wischwas mal mit Öl, reip mich dann ap, bis dass ich gröl. Was sollen denn die Nachbarn denken? Geh hin, tu ihn‘ den Lappen schenken. – Klingeling: ‚Dat is nu wirklich mal zu laut.‘ – ‚Nehmt unsan Lappen, der erbaut. Mach ihm ne rischtisch gut Massasch. Auf Wiedasehn! – Wa noch wasch?‘ Die machen sischa große Augen. Wenn isch auf dem Tische liesch, und alles hier nach Party riesch‘.

Viertel Ströph
Nun stehn se alle auffem Flur, un isch krisch hier ne wilde Kur. Mein Gesang dröhnt ihn‘ im Ohr, als wär isch der Gefangnenchor. Gefesselt bin isch wahrlisch nisch. Außer grad von deim Gesisch. Wie es zärtlich und verzückt, derweil du mir zu Leibe rückt. So Mark isch das, so ist das gut. Mach misch heiß mit deiner Glut. Sei unersättlisch, wer liebt die Satten? Leck misch flach auf deinen Matten. Hier wird sisch nie mehr ausjeruht. Es tobt das Leben, koch das Blut. – Sie breschen ein die Türen: ‚Jetzt reischt’s, ihr kriegt‘s zu spüren! Ihr sollt mal auf uns hören und nischt die Ruhe stören!‘ Hab in die Flucht sie All geschlagen. Disch wiederum ins Beet getragen. Zwischen Tulpen und Narzissen disch feste an misch ran gerissen. Wer wollt noch nie in Blumen beten, Samen pflanzen, hegen, jeten?

Fünfä Ströph
Hörma zu und schlaf nisch ein, sonst lass isch hier das Reimen sein. Du widerlicher Kunstbanause, ich bring disch unberührt nach Hause. Betört disch nisch mein Minnesang? Was sagst du, dir verebbt der Drang! Isch kann disch nicht rescht verstehn. Du willst jetzt nach Hause gähn? – ‚Das is doch alles Theorie. Gib Gas! Sei Bulle! Auf die Knie!‘ Sie hat das Drehbuch hier benutzt, mir gänzlich dann das Haus verschmutzt. Die Seele auch, wen wird’s erstaunen. Durch’s Publikum geht jetzt ein Raunen. Wir sind nun der Säue zwei. Die Nachbarn hörn das Brunftgeschrei. Ich kann es nur empfehlen, tut einander quehlen. Es ist wie Schmerz, doch tut’s nicht weh. Und nachher gibt’s Beruhigungstee.

Torftipp: Reimen lieben. Riemen leimen.