20 Jahre Torfkurier, der Film






Expraktikanten berichten


Name: Sandra Binkenstein
Vorher: Abitur
Praktikum: 01.01.2007 - 30.06.2007 (für pas: 20070101-20070630)
Nachher: studieren
Wie war’s? Es war toll. Beim Torfkurier muss man nicht vor der Arbeit zum Friseur gehen, so wie die bei der Bank. Wenn etwas keinen Endlagerort hat, nicht im richtigen Zwischenspeicher ist oder einen unpräzisen Namen trägt, ist das viel schlimmer. Auch läuft immer was falsch, wenn man sich wundert. Papier lagert gerne senkrecht. Beim Torfkurier lernt man, ohne unnötige Kommunikation Aufgaben zu verstehen und auszuführen. “Frauen reden ja gerne immer zwei Sätze, bevor sie antworten”, meint der Chef. “Die Antwort ist ja” - prägnante Sätze wie diesen kann man beim Tk wirklich gebrauchen. Man lernt außerdem zu telefonieren, während fünf Leute lautstark geschirrklappernd und samt überflüssiger Kommunikation Mittag essen. So was wie der Torfkurier wird einem nirgendwo noch mal begegnen. Wenn das Praktikum zu Ende ist, möchte man die schöne Zeit im Büro mit den skurrilen Mitpraktikanten und dem Unternehmer-Frauenversteher-Umweltschützer-Chef gar nicht richtig hinter sich lassen. Man lernt viel im Bereich des Journalismus, lernt aber auch unternehmerische Kalkulationen zu verstehen, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen, mit Layoutprogrammen zu arbeiten und Dinge ordentlich zu machen. Die Arbeitshaltung, meine lieben Kinder, die ist entscheidend. Dann könnt ihr nach einem Torfkurier-Praktikum sogar euer Privatleben ordnen.

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Name: Tanja Walbrunn
Vorher: Abitur
Praktikum: 01.04.2007 - 31.07.2007
Nachher: Studium oder Ausbildung
Wenn ich das Praktikum beim Torfkurier in wenigen Worten beschreiben müsste, dann würde ich sagen: Struktur, Struktur, Struktur. Auf jeden Fall kann man hier vieles lernen, wenn man sich darauf einlässt. Teamwork ist hier so gefragt, wie in keinem anderen Betrieb. Ohne den anderen läuft hier gar nichts. Und ohne einem selbst auch nicht. Keine Frage, die Zeit war sehr lehrreich. Ich hatte auch das Glück mit sechs sehr, sehr netten Persönlichkeiten arbeiten zu dürfen! Nach einem herzlichen Empfang hatte ich sofort das Gefühl dazuzugehören, was hier natürlich absolut wichtig ist. Oh Gott, werde ich euch vermissen ... *heul* Aber man sieht sich ja bekanntlich immer zweimal im Leben ...
Ja, was hab ich hier noch so gelernt? Der Hammer war wirklich, seine eigenen Artikel zu schreiben. Vor allem, wenn einem vorher gar nicht bewusst war, dass man so was kann. Oder auch nicht. Wie auch immer, es werden bisher unentdeckte Fähigkeiten aus einem herausgekitzelt. Nach so einem Praktikum ist man ein Stück orientierter, erwachsener und zielstrebiger. Das ist für den weiteren Lebensweg sicherlich ein wichtiger Faktor. Für bayerische Praktikanten hab ich übrigens einen Tipp: Mindestens zwei Wochen vor Antritt mit seinen Leuten hochdeutsch sprechen. Wäre auf jeden Fall von Vorteil, da es hier sonst zu Missverständnissen kommen kann. Kann natürlich auch ganz witzig sein ...
Zuletzt noch ein kleines Statement über unseren Chef Herr Paschen. Er ist eigentlich ein ganz netter Kerl. Außerdem will er nur das Beste für seine Praktikanten. Aber bloß nicht stören vor 12 Uhr ... Bin auf jeden Fall froh ihn kennen gelernt zu haben. Vor allem hat er für jede Lebenslage einen guten Rat. Ein wirklich weiser Mann, der bestimmt schon viel mit seinen Praktikanten durchmachen musste ...

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Name: Nicole Lütke
Vorher: Studium Politikwissenschaft und Geschichte, Praktika bei Lokalzeitungen
Praktikum: 01.03.2007 - 31.08.2007
Nachher: Freie Mitarbeiterin bei Lokalzeitung
Beim Torfkurier lernt ein Praktikant alles, um später gut ausgerüstet in den nächsten Job zu starten. Artikel schreiben und layouten, Fotos schießen und Interviews machen - diese Aufgaben übernehmen Praktikanten vom ersten Tag an. Journalistischer Schreibstil ist hier ein Muss. Kurze prägnante Sätze, viele Zitate. Dazu lernt man strukturiertes und organisiertes Arbeiten. Eine Fähigkeit, die überall gefragt ist. Wer beim Torfkurier nichts für sein späteres Berufsleben lernt, hat etwas falsch gemacht.



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Name: Daniel Goerke
Vorher: Politik- und Geschichtsstudium in Osnabrück
Praktikum: 01.06.2007 - 31.10.2007
Nachher: Das nächste Praktikum
Das Wichtigste zuerst. Das Praktikum beim Torfkurier war lehrreich und hat auch noch Spaß gemacht. Eine leider sehr selten gewordene Kombination. Vom ersten Tag an wird man in den Arbeitsablauf eingebunden: Artikel schreiben, Interviews führen, layouten, Büroorganisation etc. Große Veränderungen standen an: Format- und Softwareumstellung, Umzug der Redaktion und vieles andere mehr. Der Großteil hat sogar funktioniert. Fehlen werden mir die netten Kollegen: sle, wab, bin, don und der feine Herr nau.
Zwar kommen einem am Anfang einige Sachen übertrieben penibel vor, hat man aber den Ablauf erst mal verstanden, ergibt (fast) alles wieder einen Sinn. Vom Chef kann man ‘ne Menge lernen. Nicht nur journalistisches. Alles in allem, eine runde Sache ...

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Name: Philipp Naumann
Vorher: Zivildienst
Praktikum: 01.07.2007 - 31.12.2007
Nachher: Studium Germanistik
“Absolut Hölle” (Herr Goerke). Tja, der Torfkurier. Unfassbar, was man hier lernt. Layouten, Interviews führen, Abwaschen. Nichts für schwache Nerven! Vor allem aber die Kollegen fehlen einem dann doch sehr, allen voran die sle, die komische don und der genannte goe. Aber auch Herr Paschen selbst. Ihn beim Telefonieren zu erleben, ist einfach nur köstlich! Ich werde ihn vermissen, den Torfkurier. Möge er so bleiben, wie er ist: Nette Artikel, spektakuläre Fotos, den Torfkarren, die Checks und natürliche die Oma auf’m Dachboden ...


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Name: Monique Donnert
Vorher: Abitur
Praktikum: 03.09.2007 - 30.06.2008, 10 Monate
Nachher: Schichtarbeit in der Eisfabrik, Studium
Gut. Besser. Klasse. Kein Praktikum à la ich-schau-über-die-Schulter. Ich werde gefordert und gestalte selbst. Lehrreich in jeder Sparte. Organisation ist alles. Aber trotzdem flexibel bleiben. Hör zu, denke mit. Das hilft dir. Selber denken hilft noch mehr. Von Paschens zahlreichen Lebensweisheiten profitieren. Ich bin mir sicher, jeder Abiturient oder Student lernt hier 70 % des vorherigen Volumens dazu. Besonders Soft Skills. Selbstständigkeit. Durchhaltevermögen. Arbeitswille. Selbstmotivation. Skurrile Kollegen. Und Begegnungen mit der Anthroposophen-Region Ottersberg - saulustig. Gut. Besser. Klasse.


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Name: Judith Christiansen
Vorher: Diplom-Soziologie in Bremen
Praktikum: 01.11.2007 - 30.04.2008
Nachher: Freie Mitarbeiterin.
Bloß nicht labern. Kurz und knackig, vor allem im Umgang mit dem Chef. Hat ein bisschen gedauert, aber ich habe es gelernt. Überstunden selten auch bis tief in die Nacht. Wer Angst vor Arbeit hat, ist beim Torfkurier definitiv falsch. Trotzdem kommt der Spaß nicht zu kurz. Im Gegenteil. Lustige Kollegen und ein lustiger Chef bereichern das Leben.


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Name: Jutta Schumann
Vorher: Chemielaborantin
Praktikum: 01.04.2008 - 30.09.2008
Nachher: Studium Fachjournalismus HS Bremen
Nach meinen fünf Jahren in der chemischen Forschung eine Veränderung, wie sie größer kaum seien konnte. Genau das Richtige: Von Anfang an mitmachen. Bei allem. Wie Karla Kolumna, die rasende Reporterin, von Interview zu Interview düsen. Artikel schreiben. Mit dem Kalender-Layout kämpfen. Oder auch mal aus Recherchegründen auf Ostsee-Segeltörn gehen. Ein durch und durch erlebnisreiches Praktikum. Ich habe viel gelernt. Manchmal war es zwar etwas stressig, aber unter Druck entstehen Diamanten. Und am Ende dann die Belohnung: Das erste Durchblättern des druckfrischen Torfkuriers. Sehen, was man den letzten Monat wirklich gemacht hat. Toll. Die sechs Monate gingen wie im Flug vorbei. Wie das halt so ist, bei Sachen, die Spaß machen ...


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Name: Ruth Abraham
Vorher: Abitur in Braunschweig
Praktikum: 01.07.2008 - 31.12.2008
Nachher: Freie Mitarbeit beim Torfkurier, Kind kriegen, Studium (Kulturwissenschaften?)
Buchführung? Langweilig. Materialwesen? Klingt furchtbar. Welch ungeahnte Aversionen ich gegenüber diesen Büroschnöselarbeiten hatte, konnte ich zu Beginn des Praktikums selbst kaum fassen. Schreiben, ja, das war cool. Aber was soll mir denn dieser Papierkram bringen? Ich lernte: Er bringt mir eine Menge. Geduld zum Beispiel. Coolness. Und irgendwie kam ich mir auch extrem toll vor, wenn ich eine weitere nervenaufreibende Kassenabrechnung gemeistert, alle Fehlbeträge durchgerechnet und die Fehler gefunden hatte. Ich konnte das! Eine Lehre, die hier zu ziehen nicht schwer ist. Denn wer mit einem Haufen Aufgaben betraut wird, muss das Ganze auch irgendwie hinkriegen. Ernsthafte Konsequenzen bringt das Gegenteil. Denn niemand kann sich hier noch hinter ‘Vorarbeitern’ verstecken. Alleinige Verantwortung für einen Bereich, das ist die Regel. Irgendwie aufbauend. Das lässt schlaflose Nächte, die in kurzen Traumperioden mit InDesign-Linealen als brüllende Ansager unterbrochen wurden, beinahe vergessen. Und jetzt? Jetzt mache ich meine Aufgaben einfach. Schlafe gut. Kann fast mit einem Computer umgehen. Und schreiben? Anders. Kürzer. „Wir müssen vorne Bildzeitung und hinten Inhalt sein", sagt der Chef. Ich hab’s versucht. In jeder Hinsicht.

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Name: Melanie Stahnke
Vorher: Abitur, Fachgymnasium Agrarwirtschaft Bremervörde
Praktikum: 01.08.2008 - 31.01.2009
Nachher: Praktikum beim Stader Tageblatt
Alles aufzulisten, was ich in sechs Monaten Torfkurier gelernt habe, dauert zu lange. Ist eine ganze Menge. Ja oder nein. Klare Ansagen machen, sich kurz fassen. Auch beim Schreiben. Das habe ich hier gelernt. Ein halbes Jahr in einem auf den ersten Blick unüberschaubaren, aber dennoch funktionierenden System. Ein Haufen witziger und liebenswerter Leute, die mir die manchmal langen Arbeitstage versüßt haben. Großer Zusammenhalt zwischen den Praktikanten. Die Erkenntnis, dass telefonieren mit fremden Menschen gar nicht so schlimm ist. Und dass man mit ein bisschen Übung sehr schnell 10-Finger-tippen lernen kann. Eigenverantwortliche, selbstständige und extrem vielseitige Arbeit. Es hat Spaß gemacht. Wenn ich dachte, es wird zu viel: Einen kühlen Kopf bewahren und ruhig weiter machen. Sein Ding durchziehen. Ob selbstverschuldete Layout-Desaster oder nicht erreichbare Interviewpartner. Die Zeitung ist jeden Monat fertig geworden. Egal, wie stressig es war.